Herren-1 2.0

Auf zu neuen Ufern

Mit der inbrünstigen Überzeugung „das ist unsere Liga“ ging Jahn München in das Spitzenspiel der Bayernliga Süd und mit der Erkenntnis „das bleibt auch unsere Liga“ ging es zwei Stunden später in die Weihnachtspause. Die 76:82-Niederlage gegen den direkten Konkurrenten Schwabing-2 bedeutet einen großen Rückschlag im Aufstiegsrennen und fordert die Herren-1 zu einem Umdenken.

Doch anstelle des branchenüblichen „jetzt erst recht“ hat der Ältestenrat überraschend die Parole „dann eben nicht“ ausgegeben und damit nicht weniger als ein neues Zeitalter eingeläutet. Innenspieler Peter Pauli erklärt im Gespräch mit tsjb.de, dass man bereits am Limit trainiere und somit keine Luft mehr nach oben sehe. „Deshalb atmen wir von nun an zur Seite“, so der 19-Jährige, dessen Trainingsanwesenheit mit 62,5% in diesem Jahr einen persönlichen Karrierebestwert darstellt. Auf einen albernen Aufstiegszweikampf habe kein Mensch Lust und außerdem sei man allmählich aus dem Alter raus, wo man sowas nötig habe.

Hardliner Niki Schroth kann bei derartigen Aussagen nur den Kopf schütteln: „Ich halte einen Großteil der Mannschaft für völlig weichgespült, man sollte viel härter trainieren“. Der Kapitän des Bayernpokalteams ist aktuell ein viel gefragter Mann, schließlich steht seine Pokalmannschaft nach einem 90:70-Erfolg gegen Friedberg nun im Viertelfinale. „Mit mir als Spieler wären wir jetzt ungeschlagen Erster“, ist sich der 30-Jährige sicher.

Indessen sehen sich Pauli und die meisten seiner zuletzt erfolgsverwöhnten Teamkollegen zu neuen Aufgaben berufen. „Viele Jugendspieler bei uns können nicht richtig anschreiben, andere wissen nicht, wo man das Licht im Jahn ausmacht“, relativiert Aufbauspieler Philipp Bode die Bedeutung sportlicher Ergebnisse und verweist auf die wirklichen Probleme: „Was nützt uns eine erfolgreiche Herren-1, wenn der Kaffeetassen am Jahn-Kiosk schlecht gespült sind? Was am Ende zählt, ist die Vereinskultur und genau die werden wir nun voranbringen! Und wenn ich eine Liga höher spielen will, dann wechsel ich halt“, so der übergewichtige Zwölftklässler, der keine Liga höher spielen möchte.

Die nötige Strahlkraft für ihr neues Projekt wird der Herren-1 sicherlich niemand abschreiben, schließlich träumt fast jeder Jugendliche davon, irgendwann einmal Teil des Teams zu werden. „Eine erste Herrenmannschaft, die sich für den Verein einsetzt – wo gibt es das heutzutage noch? Ich bin stolz, dabei sein zu dürfen“, gluckst das Sternchen und fügt hinzu „Ich bleib für immer beim Jahn und mein Papa für immer im Förderverein.“

Auch bei der konkreten Umsetzung der ambitionierten Pläne ist man sich inzwischen einig: Alle zwei Wochen soll ein Lehrvideo für Jahn's Nachwuchsteams über die sozialen Medien veröffentlicht werden. Erfolgreiche Erfahrungen hat man hierzu bereits bei einer Anti-Alkohol-Kampagne im November sammeln können, welche ausschlaggebend für das zuletzt erfolgreiche Abschneiden der NBBL war (siehe auch hier).

Doch das Filmdrehen ist nur ein Teil der „Herren-1 2.0“: Flügelspieler Xandy Herrmann wird sich ab Januar mit der Kampagne "Lass den Schiri in Ruhe, ey" für eine gesunde Fankultur einsetzen und Center Sinan Özdil möchte die Ausgehkontrollen ausbauen und seine Kontrollanrufe, die bislang nur vor Herren-1-Spielen stattfinden, auf die NBBL und JBBL ausweiten: „Punkt zwölf ist Bettruhe vor Spielen und jedes Spiel ist wichtig“, lautet die klare Regel des 26-Jährigen. Jan Pürschel wird noch im Januar zusammen mit seinen Brüdern die Pürschel-Fragen herausgeben und damit den Grundstein für ein monatliches Jahn-Quiz legen. Eine erste Kostprobe gibt es hier.

Auch sportlich wird es weitergehen: Mehr Hampelmänner im Training und vor allem eine volle Teamkasse, so die Forderung des Ältestenrates. Mit derzeit 542€ eingesammelter Strafen ist man noch weit entfernt von den angepeilten 1000€ bis Saisonende. Eine Verschärfung des Strafenkalatoges ist für Ende Februar angekündigt und könnte zusammen mit der Rückkehr der Cashcows Michi Obländer und Maxi v. Gültlingen dafür sorgen, dass die Abschlussfahrt Anfang Mai doch noch zum Spektakel wird.

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