Paukenschlag in der Herren-1

München. Völlig überraschend wurde in der Nacht zum Dienstag eine Aktualisierung des Strafenkatalogs der Herren-1 erlassen. Dabei setzte Spielertrainer Niko Heinrichs erstmals eine Entscheidung per Eildekret durch. Während die Änderungen inhaltlich größtenteils Zustimmung finden, wirft die autokratische Vorgehensweise einige Fragen auf. Infolge der Nicht-Einbeziehung der  Spielervertretungsorgane ruft Gewerkschaftsführer Vincent Kelnberger zum Streik auf und plant eine Besetzung des Geräteraumes in der Hochstraße.

Mit 7:0 Siegen führt die TS Jahn München derzeit die Tabelle der Bezirksoberliga an und hatte jüngst gegen Holzkirchen einen neuen Zuschauerrekord vermelden können (über 15). Doch hinter den Kulissen brodelt es gewaltig: Mit 266€ liegt der Kassenstand der Teamkasse weit unter dem ausgegebenen Kursziel des Ältestenrates, dessen Vorsitzender Jonas Hartmann noch im September verkündet hatte, mit über 500€ in die Weihnachtspause gehen zu wollen. Gründe für die Flaute sieht der 42-Jährige vor allem in den Verletzungen der Cashcows Michael Obländer (Knie) und Felix Knull (Schulter) sowie in der zuletzt unerwartet hohen Zuverlässigkeit von Ben Sternthal (all-in). Auch werfen die angedachten Sportwetten und Casino-Besuche noch nicht die eingeplante Rendite ab.

Als am Montag bekannt wurde, dass selbst die Flachzangen aus der NBBL über mehr Cash (329€) verfügen, reagierte der sonst besonnene Spielertrainer Heinrichs schnell und verabschiedete per Eildekret tiefgreifende Änderungen. So wurde Artikel 11 „Gutschriften“ mit sofortiger Wirkung ersatzlos gestrichen. Die Frist für Absagen beträgt nun sechs Stunden statt wie bisher einer Stunde vor Trainingsbeginn und Verspätungen werden nur noch unter Nennung von Gründen akzeptiert. Dribblings und Würfe während Traineransagen stehen zukünftig genau so unter Strafe wie das verfrühte Öffnen von Getränkeflaschen aus gemeinsamen Teamkisten. Unverändert soll die Glocke als Zeichen für Zahlungseingänge und Verspätungen bleiben.

Die Mannschaft selbst wurde von dem neuen Strafenkatalog kalt überrascht. Kassenwart Toni Sperber hat nur etwa 12 Stunden Zeit, sich mit den Änderungen vertraut zu machen. Für Verfahrensfehler haftet er als oberstes Exekutivorgan mit bis zu 20% des Streitwertes selbst. Er äußerte in einer kurzen Stellungnahme solidarische Kritik und signalisierte, keine weiteren Änderungen in diesem Jahr zu akzeptieren.

Gewerkschaftsführer Vincent Kelnberger geht stattdessen in die Offensive und bezeichnete das Vorgehen als despotischen Staatsstreich: „Ohne Zustimmung der Vollversammlung, ohne mich“, so der 17-Jährige. Er hat bereits ein Protest-Shirt in Produktion gegeben und teilte per Twitter mit, ab 11 Uhr den Geräteraum in der Hochstraße zu besetzen und sukzessive aus den Bällen die Luft zu nehmen.

U16-1-Coach Felix Knull begrüßt das autokratische Vorgehen bei der Gesetzgebung ausdrücklich, hält die Änderungen jedoch nicht für weitreichend genug und hätte sich „schärfere Repressalien gegen Jugendspieler“ gewünscht.

Die Neuerungen im Überblick:

 

 

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