Auch in der NBBL bleibt die Jahn-Weste sauber

Jahn schlägt Ost 87:73

Derby zweier Ungeschlagener

In einem erwartungsgemäß umkämpften Derby kann unsere NBBL die Punkte aus dem Ost-Dome entführen. Das 73:87 aus Sicht der Gastgeber hört sich nach einem deutlichen Spiel an, das war es aber nicht: Zweieinhalb Minuten vor dem Ende war beim Stand von 71:71 noch überhaupt nichts entschieden, ehe die Zwuckels kurz aufdrehten und anschließend die zahlreichen Stop-the-Clock-Fouls mit 9 Treffern bei 10 Freiwürfen beantworteten.

Jahn ohne erkrankten Top-Scorer David Galusic

Das Spiel war ein Highlight mit Ansage, nicht nur, weil's ein Derby zwischen zwei echten Nachbarvereinen ist, die sich sogar eine ihrer Trainingshallen teilen. Beide Mannschaften waren bis dato ungeschlagen durch die noch junge Saison marschiert. Auf der einen Seite stand der Tabellenführer und Liganeuling München Ost mit ihrem starken Guard-Duo Iliia Hohulenko/Dzenis Hodovic (gemeinsame 45 Punkte pro Spiel), der bislang jedes Spiel mit zweistelliger Punktedifferenz gewinnen konnte. Auf der Gegenseite das seit 2018 in der NBBL spielende Jahn München, in diesem Spiel krankheitsbedingt ohne Topscorer David Galusic (im Schnitt 22 Punkte und 11 Rebounds in 22 Minuten) antretend. Eine der beiden Serien würde an diesem Tag reißen.

Highlight mit Ansage

Die Anfangsphase gehörte den Gastgebern, die sich mit sehr druckvollem Spiel eine 9-Punkte-Führung in den ersten 10 Minuten erarbeiteten (23:14). Doch das hochintensive und teils ungestüme Auftreten hatte seinen Preis. Zahlreiche Fouls belasteten früh die Leistungsträger, zudem ging zum Ende der ersten Halbzeit die Puste aus gegen eine Jahn-Mannschaft, die konsequent durchrotierte. Die Gäste kämpften sich zurück, gingen mit einem Dreier des starken Bennet Hein (19 Punkte) kurz vor der Pause sogar in Führung (36:37).

Das dritte Viertel glich dem ersten: Ost legte, angeführt vom überragenden Iliia Hohulenko (27 Punkte, 7 Assists) seinen sechsten Gang ein, baute die Führung abermals auf neun Punkte aus (59:50, 29. Minute), ging defensiv aber weiterhin übermäßig motiviert zu Werke. Mitte des dritten Viertels war das Spiel für Dzenis Hodovic gelaufen, ihm folgten im Schlussabschnitt drei weitere Spieler. Und Jahn? Die Zwuckels spielten einfach weiter, ließen sich von der Derby-Atmosphäre und von Läufen der Gegner kaum beeindrucken und fanden schließlich zurück ins Spiel. In der 35. Minute gelang der Ausgleich (64:64), in den letzten zweieinhalb Minuten übernahm man auch defensiv das Kommando und ließ kaum noch einen guten Wurf zu. Vorne war abermals Bennet Hein zur Stelle, der mit einem Dreier zum 71:76 für ein emotionales Statement sorgte. Der Rest steht im ersten Absatz: Jahn hielt hinten den Laden dicht und wurde dann zügig gefoult, zeigte an der Freiwurflinie aber Nervenstärke.

Nervenstärke an der Linie

Am kommenden Sonntag (23.11.) steht die zweite lange Auswärtsfahrt auf dem Programm. Es geht nach Viernheim, wo die Rhein-Neckar Metropolitans zuhause sind.

Fotos: Andreas Mayr (c)