Ein Auftakt nach Maß (merke: in München ist diese Redewendung zweideutig) erlebte die NBBL beim ersten Saisonspiel am Marathon-Sonntag. Beim 97:73 gegen Heidelberg zeigte sich die Truppe von Trainer Timo Heinrichs auf den Punkt fit und konzentriert, gewann alle vier Viertel und praktisch jede statistische Kategorie: bessere Quoten von überall, vorne wie hinten mehr Rebounds, mehr Assists, mehr Steals, weniger Ballverluste. Nur bei den Blocks war Heidelberg vorne, und wenn man ehrlich ist, waren da ein paar geile Dinger bei.
Jahn kam gut aus den Startlöchern, zeigte gegenüber den Vorbereitungsspielen eine stark verbesserte Verteidigungsleistung und konnte mehrfach aus Ballgewinnen punkten. Mit 28:18 ging es in die erste Viertelpause. Im zweiten Spielabschnitt versuchten die Gäste, den Takt mit wechselnden Verteidigungen zu brechen. Jahn wackelte, fand aber wirkungsvolle Lösungen gegen Heidelbergs Zonenverteidigung und profitierte von der eigenen Kadertiefe: Zehn Mann rotierten voll durch, ohne dass der Rhythmus darunter litt. Die stets frischen Haxen hielten das Tempo immer etwas höher, als es die Gäste kontrollieren konnten. Die Halbzeitführung von 56:41 war das verdiente Resultat.
Nach dem Seitenwechsel manifestierte Jahn seine druckvolle Verteidigung weiter, Heidelberg kam phasenweise gar nicht mehr ins Spiel. Die Partie hätte hier vorzeitig entschieden werden können, doch der Münchener Angriff hatte sein Galopp-Tempo in der Kabine gelassen. Ein eher fades drittes Viertel ließ den Vorsprung trotzdem auf über 20 Punkte anwachsen (75:52).
Im letzten Viertel packte Heidelberg abermals seine Zonenverteidigung aus. Jahn behielt die Nerven und den Fuß auf dem Gaspedal, spielte offensiv diszipliniert weiter und ließ nichts mehr anbrennen. Während Kapitän Sebastian Hubrich wegen einer Verletzung zum Zuschauen gezwungen war, überzeugten NBBL-Veteran Tarik Ouro-Djobo (24 Punkte, 5 Steals), ProB-Akteur David Galusic (29 Punkte, 14 Rebounds) und Rookie George Kurtenbach (15 Punkte, je 5 Rebounds und Assists).
Weiter geht es am Montag, den 20.10. (!), bei DJK München. Stadtduelle in der NBBL spielte Jahn München zuletzt in der Premierensaison 2018/19, bevor die Liga in A- und B-Division zweigeteilt wurde. Nun kommt man endlich wieder in den Genuss der Kombination aus kurzen Wegen und guten Spielen. Genau wie DJK München hat sich auch München Ost erstmals für die NBBL qualifiziert, hier wartet also ein weiteres Derby auf die Zwuckels.
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